Frühjahr/Sommer 2025
Jetzt ist es wirklich soweit. Es ist der 06.04.2025 und ich befinde mich mit Yvie auf dem Weg nach Liberec in Tschechien - fast exakt 25 Jahre nach der allerersten Fahrt zu einem Deckrüden mit unserer ersten Irish Setter Hündin. So gesehen nach 23 Irish Setter Würfen nichts wirklich besonderes, aber bei diesem Mal ist alles ein bisschen spannender. Nicht nur, dass es unser erster Pointer-Wurf werden soll, wir sind auch mit Yvie und dem Rest der Bande seit 10 Tagen unterwegs und während ich mich als Richter und Hundeführer mit verschiedenen Hunden in die Prüfungen wage, führt meine Frau zusammen mit anderen Ausbildern Trainingsgruppen durch das Frühjahrstraining. Deshalb war ich auch die letzten Tage mit Yvie in Uichteritz bei Leipzig. Wir konnten vorgestern, nach einigen erfolglosen Field-Trial couple und Paarsuchen in Heinsberg, im Saarland und in der Pfalz, endlich zusammen Yvies zweite Leistungsprüfung bestehen - allerdings sind bei all dem Durcheinander die eigentlich normalen Vorbereitungen für den bevorstehenden Deckakt etwas auf der Strecke geblieben. Der einzige Progesteron-Test, welchen wir einmal schnell zwischendurch haben machen lassen, ist logischerweis auch gleich im Labor hängen geblieben ... Blindflug nennt man das dann wohl :-) In Librec angekommen ist das Wetter eiskalt, aber schön. Die beiden Pointer verstehen sich auf Anhieb richtig super - sie haben es etwas einfacher als wir Menschen, welche sich erst einmal auf eine gemeinsame Sprache einigen müssen. Cash ist auch wirklich sehr interressiert, am Sonntag wird viel gerannt, gespielt und ausprobiert, aber es will noch nicht so richtig klappen. Glücklicherweise sind unsere Gastgeber Petra und Jiří trotz aller sprachlichen Hürden so nett, uns für eine Nacht Unterschlupf zu gewähren und so kann es nach einer ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück noch einmal nach draußen gehen - und nach nicht einmal 5 Minuten hängen die beiden zusammen. So leicht wollte Cash das Mädchen dann doch nicht gehen lassen. Scheinbar wäre sie auch noch eine Runde bei Cash geblieben, auf dem Rückweg nach Hause hat sie auf jeden Fall die Box im Auto zerlegt - Aluminium-Stangen, welche seit vielen Jahren die Türen bilden, verbogen und herausgerissen. Sehr ungewöhnlich für unsere kleine Pointerdame, welche in unserem Rudel der absolute Kuschelhund ist und noch nie etwas kaputt gemacht hat - vielleicht schon ein gutes Zeichen. Und so hat Yvie jetzt Pause von den Prüfungen und wir warten jetzt ganz gespannt, ob wir noch andere Veränderungen bei Ihr bemerken - auf den sicheren Ultraschall Foto-Beweis müssen wir leider noch bis Ende April warten. Die Wartezeit war lang und wir haben nach den Prüfungen alle eine ordentliche Grippe eingefangen, die ganze Familie liegt flach und die Syptome wollen einfach nicht besser werden. So sind die Veranstaltungen, selbst das tägliche Gassi-Gehen zur Zeit etwas eingeschränkt. |
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Yvie hat ihre Prüfungspause genossen und: sie hat sich verändert! Sie bereitet sich wirklich ausgiebig auf ihre Mutterrolle vor und ist unfassbar anschmiegsam und kuschelbedürftig, sogar noch mehr als sonst. Kein Platz im Haus ist erreichbar, bei dem man nicht in wenigen Sekunden einen Pointer auf dem Schoß hätte. Daneben hat sie auch ganz schön an Volumen zugelegt ... man hätte sich den Ultraschall fast sparen können. Andererseits möchten wir natürlich auch auf der sicheren Seite sein, dass wir nicht gerade einfach den Hund fett füttern :-) Aber das Ergebnis war eindeutig: Die Pointerwelpen kommen !!! |
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Jetzt sind es noch 2 Wochen bis zum berechneten Geburtstermin und Yvie ist dick und rund. Sie hat sich völlig auf ihre Mutterrolle eingestellt und muss nicht mehr jede Aktion mitmachen. Unsere morgentliche Runde zu den Hühnern lässt sie in der Zwischenzeit komplett aus und kuschelt lieber noch ein paar Minuten länger mit Frauchen ... oder auch ein paar Stunden, wenn man sie lässt.
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Nur beim täglichen Spaziergang ist sie Feuer und Flamme und lässt sich auch vom dicken Bauch nicht aufhalten - es geht halt nur alles nicht mehr ganz so schnell. Nichtsdestotrotz ist kein Weg zu weit, kein Abhang zu hoch, keine Hecke zu dicht und kein Schlammloch zu matschig um nicht zumindest einmal genau ausgekundschaftet zu werden ... und so eine wichtige Aufgabe kann man natürlich auch nicht den Roten überlassen. | ![]() |
Und wir sind jetzt mega gespannt. In unserem Schlafzimmer ist die Wurfkiste bereits aufgebaut und alle wichtigen Utensielien für die Geburt liegen bereit. in 10 Tagen wissen wir mehr und freuen uns auf eine erstmals bunte Wurkiste. Die Geburt Es ist Tag 58, also noch etwas früh, aber nicht mehr in der kritischen Phase, als Yvie beginnt unruhig zu werden und kontrolliert ihren Bereich zu verwüsten. Die Wurfkiste steht schon seit gut einer Woche im Schlafzimmer, aber sie liegt eigentlich lieber in der Höhle unter unserem Bett. Nun muss sie sich leider umgewöhnen und für die nächsten Wochen in die Wurfkiste umziehen. Yvie ist schon seit Wochen so kugelrund, sodass wir mit einer frühen Geburt bereits rechnen. |
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Wenn der erste Welpe gesund und munter das Licht der Welt erblickt ist die Erleichterung immer sehr groß, gerade da man bei eine Erstlingsgeburt noch keine Erfahrungswerte mit dieser Hündin hat. Aber bei Yvies A-Wurf nimmt einfach die Natur ihren normalen Lauf. |
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Nach fast 10 Stunden durchwachter Nacht, liegen dann alle 9 kleinen Pointerwelpen gesund und munter bei der Mama und trinken was rein geht. 5 Rüden und 4 Hündinnen, 5 weiß-orangene und 4 weiß schwarze ... Ordnung halt. Die ersten Tage Die ersten Tage sind traditionell immer "Mama und Welpen"-Zeit. Es werden ein paar kurze Nachrichten versandt, ansonsten ist immer einer von uns, ob Tag oder Nacht, an der Wurfkiste - der andere ist meist am Haushalt machen, Wäsche waschen oder schlafen. Yvie ist eine tolle Mama und kümmert sich aufopferungsvoll um jeden einzelnen. In den ersten Tagen muss sie zu jedem Lösegang genötigt werden - danach schnellt sie wie eine gespannte Feder sofort zurück in die Wurfkiste. Ansonsten wird gesäugt, geputzt und gekuschelt ... und ja, fressen geht auch. Nur die Zweibeiner nerven gelegentlich und wollen die Welpen auch kuscheln, wiegen oder fotografieren. |
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Die ersten Wochen Nun sind unsere bunten Zwerge bereits über eine Woche alt und machen genau das was sie sollen: wachsen und gedeihen. Recht schnell hatten sie alle ihr Geburtsgewicht verdoppelt - das wünscht sich der Züchter binnen der ersten 10 Lebenstage ;) und nicht nur an Gewicht, sondern auch an Größe zugelegt. |
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Die rosa-Näschen färben sich inzwischen ein und auch die ersten kleinen schwarzen bzw. orangenen Hautpünktchen scheinen jetzt langsam durch das weiße Fell der propperen Neun. Die Namensvergabe war eine schwierige Angelegenheit - wor wir uns bei den Roten Iren logischerweise auf das Irische/Gälische beziehen konnten, ist das bei Englischen Pointern nicht ganz so einfach. Die Deckrüdenbesitzer hätten sich einen Aperol gewünscht und unsere Tochter einen "Astroid Destroyer" *hust* ... somit haben wir uns entschieden, auf alt-englische Namen zurückzugreifen und uns einfach wie immer von unserem Gefühl leiten lassen. |
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In der ersten Lebenswoche können die Kleinen tatsächlich noch gar nicht viel. Anfangs bewegen sie sich durch eine Mischung aus Ziehen in den Vorderbeinen und Schieben in den Hinterbeinen vorwärts, inzwischen kann man aber schon die ersten noch sehr wackeligen Steh- und Gehversuche erkennen. Wer später schnell wie der Wind sein will, muss zeitig mit dem Üben anfangen :). Die Augen sind wie bei allen Hundebabys noch geschlossen und doch finden sie immer den Weg zur Mama oder zu ihren Geschwistern. Dabei haben es die Pointer augenscheinlich etwas leichter als unsere Setter, schließlich richten sie sich noch nach der Wärme, welche von der Mama ausgestrahlt wird und wer Pointer kennt, der weiß: Die gefühlte Körpertemperatur eines Pointers gleicht eher einer gut eingeheizten Sauna. |
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Im Alter von etwa einer Woche gehen langsam die Ohren auf und das Hören beginnt, in der Zeit sprechen wir besonders ruhig und doch viel mit den Kleinen, damit sie sich an unsere und menschliche Stimmen im Allgemeinen gewöhnen und natürlich erleben sie ganz nebenbei auch schon alle möglichen Alltagsgeräusche im Haushalt - vom Staubsauger bis hin zum Fernseher. |
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