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Herbst 2014

Nachdem unser F-Wurf im Frühjahr gesund und munter zur Welt kam und wir dadurch, nach dem Verlust unserer Caoimhe im September 2013 wieder etwas Mut für unseren weiteren züchterischen Weg fassen konnten, entstand der Gedanke einer zweiten Wurfplanung für 2014. Es war für uns das erste Mal, dass wir zwei Würfe in einem Jahr planten, was keinesfalls zur Regel werden soll, da es ja auch viel Zeit und finanzielle Mittel in Anspruch nimmt die Kleinen settergerecht zu fördern und aufzuziehen.

Da eine Wurfplanung zunächst einmal hauptsächlich von der Hündin und ihrem Läufigkeitszyklus abhängt und Darcy hierbei immer recht verlässlich gewesen war, wollten wir unseren Sommerurlaub erst einmal in vollen Zügen genießen, bevor wir uns mit den Besitzern des zu diesem Zeitpunkt schon Auserwählten und dem Deckantrag beschäftigen.

Doch wie uns bald einmal mehr bewusst wurde, ist in der Natur nichts wirklich planbar.
Für uns bedeutete dies dann doch eine etwas eilige Vorbereitung des Deckaktes. Die tierärztlichen Untersuchungen gaben uns grünes Licht und auch mit dem auserwählten Deckrüden hatten wir Glück, denn Life und seine Besitzerin waren erreichbar und glücklicherweise auch kurzfristiger bereit für unseren Besuch. 

"Fighting irish's It's my Life" ist ein Rüde, der schon vor einiger Zeit unser Interesse geweckt hat. Seine Gesundheitswerte sind hervorragend und er ist sowohl auf Ausstellungen als auch im Prüfungsbereich erfolgreich. Und auch die Nachkommen von ihm, die wir bereits kennenlernen konnten, wirkten auf uns bereits sehr vielversprechend. 

Langsam(?) wird es ernst

Am 12. August 2014 war es dann schließlich soweit und ich fuhr auf Anraten unserer Tierärztin mit Darcy im Gepäck nach Bochum. Entgegen meiner Einschätzung war sie dort absolut interessiert an Life und so kam es überraschend schnell zu einem erfolgversprechenden Deckakt. Auch eine Wiederholung am Folgetag klappte problemlos, so dass wir voller Spannung, mit Hoffen und Bangen, den Ultraschalltermin erwarteten. 

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Die Hoffnung wächst

Vier Wochen später, am 09.09.2014 fuhren wir dann zu unserer Tierärztin und entdeckten kurz darauf, sehr zu unserer Freude, fidele Welpen im Ultraschall. Weitere zwei Wochen später und mit einer ordentlich runder gewordenen Darcy begannen wir mit den üblichen Vorbereitungen für den erwarteten Wurf: Die Wurfkiste wurde aufgestellt und alle wichtigen und nützlichen Dinge vom Küchenpapier über Unmengen an frisch gewaschenen Decken und homöopatischen Mitteln bis zur Rotlichtlampe, Stiften und Nagellack (zum ersten Markieren der Welpen) zusammengesucht.
Darcy hatte zum täglichen Temperaturmessen ab dem 56. Tag eher ein gespaltenes Verhältnis und war auch am Futter nicht mehr so recht interessiert. Ansonsten jedoch war sie die Ruhe in Person ... oder Hund. 

Sie genoss ihre Spaziergänge ebenso wie die Kuschelstunden, zeigte aber keinerlei Anzeichen von Unruhe. Auch am Tag 58 der Trächtigkeit hatte sich daran nichts geändert und als sie in der Nacht darauf immer wieder aufstand um sich erneut hinzulegen, dachten wir uns auch noch nicht viel dabei, außer natürlich, dass die Geburt wohl so langsam in Gang käme.Doch um kurz nach 11Uhr vormittags war klar, die Geburt ist bereits in vollem Gang und so erblickte um 11:28Uhr auch schon der letztlich schwerste der Jungs als Erster das Licht der Welt.

Nachdem ab etwa 16Uhr eine längere Pause eintrat, ich jedoch noch Welpen in Darcys Bauch fühlen konnte, entschieden wir uns gegen 19Uhr zu einem Tierarztbesuch. Ein Röntgenbild brachte schließlich Sicherheit und zeigte zu den bereits geborenen 8 Welpen, 2 weitere in der Gebärmutter.

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Leider jedoch konnten wir via Ultraschall nur bei dem vorderen Welpen eine Herzaktivität feststellen. Diese Herztöne jedoch waren in Ordnung und so fuhren wir mit einem etwas bangen Gefühl wieder nach Hause. Dort angekommen erblickte kurz darauf die kleine Gemma das Licht der Welt und nur wenig später folgte ihr ein winziges stilles Settermädchen. Es ist immer wieder schrecklich mitzuerleben, wie ein so perfektes kleines Wesen zur Welt kommt, dessen Herz jedoch einfach nicht schlagen will. Auch Gemma hatte nach der für sie offensichtlich anstrengenden Geburt etwas zu kämpfen und in den folgenden Tagen zeigte sich, dass sie deutlich hinter ihre Geschwistern zurückfiel.

Die Entdeckung der Welt

7. Tag: Den kleinen Mäusen geht es sehr gut und eigentlich nehmen alle gut zu, nur die kleine Gemma macht uns Sorgen. Wir können uns nicht erklären warum, aber obwohl sie trinkt, will ihre Gewichtskurve einfach nicht so recht ansteigen. So schwer es uns fällt, müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie und ob es mit ihr weiter gehen soll. Darcy fordert ihre Freiheit ein und begleitet uns bereits auf die ersten Spaziergänge mit, ohne welche sie dem Lagerkoller verfällt. Aber die Kleinen haben jetzt einen guten Rhythmus, so dass eine 20 minütige Pause ohne Mama durchaus schon einmal machbar ist. Auch wenn die kleinen Äuglein noch geschlossen sind, so haben sie doch schon einiges gelernt. Sie wissen jetzt genau, wo sie hin müssen, wenn Mama die Wurfkiste betritt und nur noch ganz selten verirrt sich mal einer, so dass er dann laut rufen muss.

16. Tag: Seit gestern sind nun alle Äuglein geöffnet und die Minis heben fleißig ihre Köpfe, wenn sie hören, dass Mama ins Haus kommt oder es etwas Interessantes zu hören gibt. Sie beginnen sich gegenseitig zu entdecken und sind auch schon ganz schön flink auf ihren kleinen noch recht wackeligen Beinen und schneller bei ihrer Mama angekommen, als diese sich hinlegen kann - ein Problem für das Darcy noch keine so rechte Lösung gefunden hat.Es sieht sogar so aus, als würde unsere kleine Gemma die Kurve kriegen. Sie nimmt gut zu und auch wenn sie noch immer etwa 3 Tage hinter ihren Geschwistern liegt, so kämpft sie sich doch mit aller Macht zwischen ihren großen dicken Brüder an die Milchbar. Tagsüber sind sie ja bereits ins Wohnzimmer umgezogen, nachts aber besteht Darcy noch auf das Schlaflager neben unserem Bett. Die Kleinen haben ihre erste Wurmkur gut überstanden und beginnen mit nun mit allen Sinnen die Welt zu entdecken!

26. Tag: Die kleinen G's sind nun endgültig in ihre Welpenecke im Wohnzimmer umgezogen und nachdem mit knapp drei Wochen die ersten Fluchtversuche aus der Wurfkiste unternommen wurden, haben wir zügig die ganze Ecke welpengerecht umgestaltet und ihnen die Eroberung des neuen Terrains ermöglicht. Diese Chance haben sie ausgiebig genutzt und rennen inzwischen schon regelrecht schnell durch die ganze Ecke und in Kürze werden dann auch die ersten Spielsachen einziehen. Alle haben jetzt die kg-Marke weit überschritten und nähern sich bereits der nächsten. Damit dies so bleibt, haben wir ab dem 21.Tag begonnen zu zufüttern und die Minis haben ihre Begeisterung für Fleisch entdeckt.

28.Tag: Bis vor zwei Tagen ging es den Kleinen und auch allen anderen gut und sie wuchsen und gediehen. Sie trainierten fleißig bellen und rennen, toben und knurren, spielen und beißen. Auch die ersten Schritte vor die Tür wagten die Minis bereits vor drei Tagen und fanden es gar nicht so schrecklich wie wir (der Kälte wegen) zunächst befürchtet hatten.

Am Donnerstag aber, musste Darcy sich zweimal übergeben. Es ging ihr nicht wirklich schlecht und wir dachten, sie hat nur eine leichte Magenverstimmung, was dank des sehr ordentlichen Sauberhaltens der Wurfkiste ja durchaus schon einmal möglich ist.

Doch als am Freitag morgen die ersten Kleinen ebenfalls anfingen sich zu übergeben, wandelte sich unsere Vermutung schnell hin zum Verdacht auf einen Magen-Darm-Virus. Darcy ging es zu diesem Zeitpunkt schon längst wieder besser und auch die meisten Minis steckten den Infekt gut weg.
Nur unser kleines Sorgenkind Gemma, die ja schon in der ersten Zeit etwas schwächlich war und nicht so recht zunehmen wollte, die erwischte es ganz furchtbar. Die arme kleine Maus nahm innerhalb weniger Stunden über 200g ab und konnte auch am Abend trotz aller Gegenmaßnahmen noch immer nichts bei sich behalten. Im Gegenteil, nach dem Erbrechen war sie meist leichter als vorher - und am späten Nachmittag weinte und jammerte sie anhaltend.
Natürlich saßen wir nicht daneben und sahen zu, aber als so gar nichts anschlagen wollte, machten wir uns am Abend wiederholt auf den Weg zum Tierarzt. Diesmal sah auch unsere Tierärztin keine realistisch Hoffnung mehr und riet uns dazu sie gehen zu lassen. Es fiel uns unendlich schwer dieses kleine Leben aufzugeben, aber mit ihrem Leid vor Augen und ohne die Hoffnung auf schnelle Besserung wollten wir sie auch nicht noch länger quälen und nahmen Abschied von unserer so kleinen und so besonders tapferen und zähen Minimaus. Run free, kleine Gemma.
gemma

33. Tag: Wir trauern noch immer um unsere kleine Gemma, denn es braucht nicht nur Zeit ein solches Erlebnis zu verdauen, doch die anderen 8 Kleinen fordern unsere volle Aufmerksamkeit. Jetzt, wo sie freiwillig vor die Tür gehen, beginnt für uns die Zeit der Sauberkeitserziehung. Und bereits gestern konnten wir die ersten Erfolge verzeichnen. Heute um so deutlicher, denn die ersten stehen bereits fordernd vor der Terrassentür und warten auf Auslass (statt Einlass). Die ersten Spielzeuge sind natürlich auch schon in die Welpenecke eingezogen und werden fleißig durch die Gegend getragen und ordentlich gebeutelt. Auch der Welpentunnel ist äußerst beliebt. In der letzten Woche gab es die zweite Wurmkur, welche alle wie erwartet wunderbar überstanden haben. Und es gibt nun täglich schon 5 Mahlzeiten, die sich die Kleinen mit Begeisterung einverleiben.

44. Tag: Die kleinen Acht halten uns ordentlich auf Trab, in der Zwischenzeit wollen sie viel in den Garten, zum Toben, Erkunden, Raufen, Rennen, Spielen und ganz wichtig auch zum Lösen. Vor allem das große Geschäft wird nun schon ausnahmslos draußen erledigt. Pfützen gehen auch noch schnell mal rein, vor allem wenn andere Dinge gerade interessanter sind. Schlafen ist natürlich immer noch ein großer Bestandteil des Tages, für den einen mehr, für den anderen weniger.Darcy geht immer noch mal zum säugen, nun aber auch schon ganz viel zum Spielen in die Ecke und man sieht ihr an, dass auch sie ihren Spaß dabei hat. Ansonsten passt sie mit Argusaugen auf, dass auch niemand der Besucher heimlich einen Kleinen in die Tasche steckt. Wir fahren nun täglich mit dem Auto ins Revier, wo sie schon kleine "Spaziergänge" mit uns machen und die Umwelt erkunden. Ganz nebenbei fördern wir damit den Nachlaufinstinkt und zeigen ihnen, dass es Leckerchen nur bei uns gibt.
54. Tag: Übermorgen schon feiern die Minis ihren 8-Wochen Geburtstag und uns bleiben noch ganze 9 Tage bis die ersten unser Nest verlassen werden. Es ist ein Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht und so sehr wir uns für die neuen Besitzer freuen, so traurig sind wir darüber, dass die Zeit mit ihnen so schnell vergangen ist. Der gesamte Spielplatz in Haus und Garten ist nun erobert, vom Bällebad über Wippe, Sandbad, Kuschelkiste und Pappkartons und natürlich ist auch sonst im Garten nichts mehr vor ihnen sicher. Abends, pünktlich zur besten Fernsehzeit, geht hier im Haus die Rauferei in die Höchstphase, aber was gibt es für ein besseres Fernsehprogramm, als die Welpenspielstunde. Bei unseren Ausflügen werden ihre Kreise nun immer größer und das Interesse an der unbekannten Umwelt wächst. gallagher

Der Tierarztbesuch

Am 03.12.2014 stand dann nun auch der Tierarztbesuch an. Alle Welpen wurden durchgecheckt, für gesund befunden und geimpft. Ihren Chip haben sie ja bereits mit der PRArcd4 - Blutuntersuchung im Alter von 4 Wochen erhalten, so dass dies heute der einzige Pieks war. Und tatsächlich haben sie diesen kaum wahrgenommen. Die ganze Aufregung sorgte für müde Äuglein und bald auch für einen guten Schlaf, um das Erlebte zu verarbeiten.
baellebad


Die Wurfabnahme

Gleich einen Tag nach der Impfung, am 04.12.2014 bekamen wir Besuch von unserer Zuchtwartin, die zur Wurfabnahme erschien. Nochmals wurden die Kleinen untersucht, tätowiert, ihre Identität überprüft, aber auch unsere Zuchtstätte begutachtet. Nun liegen die Papiere für unseren Nachwuchs bereit und die Startsets warten schon, so dass es in einer guten Woche mit dem Auszug der Minis losgehen kann.

Abschied

Da hatten wir uns so sehr vorgenommen die letzte Zeit mit den Kleinen in vollen Zügen zu genießen und nun ist sie schon um. Jeden Einzelnen der kleinen Minis haben wir liebgewonnen und werden die sieben Zwerge sehr vermissen, die uns nun nacheinander verlassen. Sieben, denn Grace wird unsere Familie, nach dem Verlust Ihrer Oma, wieder vervollständigen.

 

  abschied



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G-Wurf-Welpe
Die Welpen
Eyecatcher Darcy of wineyard
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